Letzten Donnerstag öffnete das Magnapop in Krefeld-Dießem seine Pforten um Hardcore Fans mit dem Paket Turnstile (USA), Fury (USA) und Spark (D) zu beglücken. Mit ihren schon zu Klassikern mutierten Releases Step To Rhythm (2013, EP) und Nonstop Feeling (2015, LP) sind die aus Baltimore, USA kommenden Turnstile aus der Hardcore Szene nicht mehr wegzudenken. Der aktuelle 2018er Release Time & Space packt noch eine Schippe drauf. Hinzu kommt an diesem Abend der Deluxe Support aus Orange County, Kalifornien namens Fury. Hier hieß der Durchbruch 2016 Paramount. Seitdem sind Fury längst kein Geheimtipp mehr. Das machte auch die Damen und Herren von Run For Cover Records neugierig und die nahmen Fury vom Hardcore Label Triple B Records kommend unter ihre Fittiche. Im Herbst soll hier Album Nummer zwei erscheinen.
Was für eine Ehre für die aus Deutschland kommenden, aufstrebenden Spark. Die Straight Edge-Hardcore Band durfte den Abend eröffnen und lieferte mit ihren knackigen Songs richtig gut ab. Kickender Hardcorepunk mit Statement auf der Bühne und Fanbase in den ersten drei Reihen. Spark zeigten sich äußerst dankbar in der Konstellation mit Fury und Turnstile. Ein großes Dankeschön geht von der Band in Richtung Organisation, Szene und Fans. Nach knappen zwanzig Minuten sind Spark durch und haben zumindest die ersten Reihen ordentlich eingeheizt. Im zu dieser Zeit schon beachtlich gefüllten Magnapop nicken die Leute im hinteren Teil respektvoll und beeindruckend die Köpfe. In die beim Bandcamp zu streamende Demo EP sollte durchaus mal reingehört werden.
Fotos: © Veith Media / Simon Veith – Komplettes Fotoalbum: Turnstile, Fury & Spark – Krefeld
Nach kurzer Umbaupause durften dann die knapp zuvor erst eingetroffenen Fury loslegen. Nach anfänglichem Beschnuppern zwischen Band und Publikum (obwohl mit Danse ein Kracher als Opener geliefert wurde) spürte man auch hier die positive Energie und den offensichtlichen Bock, den alle mitbrachten. Auch wenn Sänger Jeremy Stith irgendwie apart wirkte und er sich zumindest zwischen den Songs in einem anderen Film befand, drückten die Songs tief in deine Magengegend. Das Set bestand größtenteils aus bekanntem Material der Paramount Platte und nur ein zwei neue Tracks des 2017er Demo Releases fanden den Weg ins Set. Der oftmals zum Springen animierende Fury Hardcore überzeugte live und lässt die Vorfreude auf neues Material im Herbst nochmals steigern. Nach der Tour mit Turnstile soll der Weg ins Studio führen. Ein Ärgernis, dass die meisten Hardcoresets eben nach recht kurzer Spieldauer vorbei sind. Gefühlsmäßig brannten alle Beteiligten gegen Ende erst so richtig auf, als auch der eher konservativ wirkende Madison Woodward (Gitarre) die Knie in die Luft nahm.
Aber so waren alle Anwesenden angestachelt und nach kurzem Intro bestehend aus dem Track Bomb schmissen Turnstile ihre Dosis Power Richtung Publikum. Nahezu einstudiert wussten die Turnstile Fans aus den ersten Reihen wann Sänger und Vortänzer Brendan Yates das Mirkofon zum mitbrüllen ausstreckte. Es brauchte nicht viel um irgendwas zu erzeugen. Turnstiles Show war von Beginn an auf den Punkt, die Songs lagen zum Anfassen in der Luft, die Riffs flossen durch alle Adern – der Bass, die schnelle Snare, alles sprühte voller Wucht und Dynamik. Neuere Tracks wie Real Thing und Generator standen gefeierten Tracks wie Gravity, Canned Heat oder Fazed Out in nichts nach. Vor allem durch Basser Freaky Franz machte sich der Funk, der irgendwie immer in Turnstiles Hardcore versteckt ist noch deutlicher bemerkbar. Das kleine Magnapop “brannte” auch bei der Show von Turnstile nur in den vorderen Reihen. Was aber den allgemeinen guten und positiven Eindruck des ganzen Abends nicht weh tat. Der hintere Teil beließ es beim Kopfnicken und anständigem Applaudieren. Bei mir jedenfalls hat der Baltimore Fünfer Wirkung gezeigt. Ich merk das immer, wenn ich nach solchen Events noch mehr Bock habe, die Platten zu hören. Eine mehr als runde Show also und das Magnapop im eher tristen Krefeld erwies sich als spitzen Gastgeber. Besten Dank!
Ganz dickes Dankeschön an Simon Veith (Veith Media) für die zur Verfügung gestellten und mega genialen Fotos vom Abend im Magnapop. Eine Auswahl seht ihr hier, das komplette Album des Abends mit Turnstile, Fury und Spark ist bei Facebook online.
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