Always Foreign
The World Is A Beautiful Place & I Am No Longer Afraid To Die
Epitaph Records
VÖ: 29.09.2017
Always Foreign ist wohl das beste Album, das The World Is A Beautiful Place & I Am No Longer Afraid To Die bisher veröffentlicht haben. Neben diversen Splits, Kollaborationen, EPs und Single-Veröffentlichung ist Always Foreign streng genommen erst Album Nummer 3. Nach Whenever, If Ever (2013, noch auf Topshelf Records) und Harmlessness (2015, auf Epitaph Records) geht die Entwicklung des Konstrukts The World Is A Beautiful Place & I Am No Longer Afraid To Die (im Folgenden nur noch TWIABP) unaufhaltsam weiter. Und wie sich Always Foreign anhört, geht das in eine mehr als richtige Richtung. Zuckersüße und geschmeidige Melodien werden in Ausbrüche und melancholische Songstrukturen gepackt, so dass Punk, Post- und Emo-Rock, Indiefolk und ja auch Pop elegant vermischt werden. Always Foreign wird dadurch zum griffigsten aller TWIABP Veröffentlichungen.
Schon der Opener I’ll Make Everything säuselt dir die exakte Richtung vor – wirkt wie viele andere Songs in einem mewithoutYou-Mantel gehüllt. Episch und großkotzig schön. Dann geht es mit The Future punkrock-fetzig weiter. Der Tenor bleibt jedoch auf großen Flächen und ausgedehnten sowie ausgefüllten Songthemen liegen. Faker ist da ein Paradebeispiel sowie das wie als Faker-Zusatz geltende Gram im Anschluss. Dillon And Her Son, bereits als 360° Video veröffentlicht, formiert sich zu einer Kombination aus führendem, vordergründig liegendem Schlagzeug und eben epochalen Gesängen und Melodien. Als Septett mit drei Gitarren, Drums, Bass, Keyboards und Bläsern werden diese vollen und dynamisch wundervoll eingesetzten Sounds verwirklicht. Unter dem Titel Blank werden bei TWIABP traditionell Songskizzen veröffentlicht – die sich seit der ersten Veröffentlichung durch die Platten der aus Connecticut kommenden Band ziehen. Und die, wie in der Vergangenheit Blank #8 und #9 bewiesen haben, auch zu ganzen Songs mutieren können. Auf Always Foreign belassen es TWIABP aber bei einem Skit. Marine Tigers, Vorabstream und Videoveröffentlichung, setzt dem ganzen dann die Krone auf. Eine Hymne mit Ups und Downs, mit mächtiger Bläserfraktion und einer historischen Geschichte dahinter. Sänger David Bello sagt hierzu: “Marine Tiger was the ship that carried people from Puerto Rico, and so the white people in New York started calling all the Puerto Rican people ‘Marine Tigers.’ The idea of being named after something that you’re not excited about ties into that feeling of always being foreign.” Die letzten beiden Tracks bestätigen das durchweg positve Hörerlebnis. Fuzz Minor wirkt erst wie ein Song ohne Höhepunkt, der sich aufbaut und aufbaut und aufbaut, dann aber bestimmt einbricht und auch ohne große Explosion in dir etwas auslöst. Allein diese zwei drei Basstöne erzeugen einen herzergreifenden Seufzer. Infinite Steve fasst musikalisch nochmal viel zusammen und faded dann traumwandlerisch aus. Repeat. Always Foreign macht richtig Bock.