Ausverkauft meldete der Veranstalter ein paar Tage vor dem Konzert von Steiner & Madlaina im Kölner Tsunami Club. Was für ein Erfolg. Schon früh wurde das Event vom winzig schmucken Stereo Wonderland in den eigentlich auch nicht viel größeren Club im Ferkulum hochverlegt. Vielleicht hatte sich aber auch mittlerweile herumgesprochen, dass Madlainas Bruder Faber im Vorprogramm auftritt. Wir kamen in weiser Voraussicht also recht pünktlich in der Kölner Südstadt an und mussten dann doch erstmal in der Schlange ausharren. Der Club selber war um Punkt 20:00 Uhr rappelvoll und Faber betrat als Supportact unter starkem Applaus und nur mit seiner Akustikgitarre ausgestattet die Bühne. Eine kleine Gegenleistung dafür, dass Steiner & Madlaina einige Konzerte für Faber auf dessen Tour eröffneten. Und für den immer noch jungen Schweizer eine außergewöhnliche Chance vor kleinerem aber auch fachkundigem Publikum seine neuen Songs zu testen. Und so wurde andächtig den neuen Songs gelauscht. 4 bis 5 neue Tracks gab es also in der stripped down Version, nur mit Akustikgitarre begleitet. Dem Publikum, die Mehrheit geschätzt in den Anfang 20er Jahren, spürte man die Aufgeregtheit, dass der für den Tsunami Club viel zu große Faber auf einmal ganz nah war, an. Alle haben förmlich frenetisch darauf gewartet, dass Hits wie “Sei Ein Faber Im Wind”, “Voksmund” oder “Wem Du’s Heute Kannst Besorgen” angestimmt werden – so wie es dann auch kam. Tosender Applaus, Gekreische und das Verlangen einer Zugabe. Doch Faber war nicht da um seiner Schwester und dessen Partnerin die Show zu stehlen und brachte deutlich zum Ausdruck und mit Respekt, dass das eigentliche Event ja noch kommt. Er würde sich schon darauf freuen, die kleine Stufe herabzutreten, ein Glas Wein in der Hand zu halten und als Zuschauer der Hauptshow beizuwohnen.

Als dann Nora Steiner und Maldaina Pollina die Bühne betraten, wusste noch keiner, was das für ein Abend wird. Mehr als überrascht, ja fast schon überwältigt waren die beiden Hauptprotagonistinnen samt Liveband, wie aus allen Kehlen “Ich Werd Nie Gehen” und “Wenn Du Mir Glaubst” erklang. Generell war das Feedback unerwartet groß, positiv und voller Liebe. Teilweise verschlug es den beiden Musikerinnen die Sprache, dass ihre Songs äußerst wundervoll abgefeiert wurden. Zumindest alle deutschsprachigen Songs hatte jeder auswendig im Kopf und gab dem Publikumschor seine Stimme. Zu Beginn des Sets dachte ich nur, wie das nur aussehen sollte wenn nachher noch “Das Schöne Leben” kommt. Zunächst aber groovten Tracks wie “Riot” oder “Hold”. Da störte auch nicht das zeitweise Fiepen oder Knarzen der Tsunami Club Anlage. Es lagen sich alle gefühlt in den Armen. Es wurde getanzt und immer wieder mitgesungen. Während Madlaina Pollina zwischen Akustikgitarre und Keyboards wechselte, blieb Nora Steiner ihrem Saiteninstrument treu. Die Liveband, bestehend aus Leonardo Guadarrama (Schlagzeug), Nico Sörensen (Bass) und Max Kämmerling (Gitarre) blieb dezent im Hintergrund und harmonierte auf den Punkt. Gerade die Gitarrensolis des Max Kämmerling komplettierten den Sound um einiges. Hatte ich doch beim letzten Steiner & Madlaina Konzert ohne zusätzlichen Gitarristen auskommen müssen. Als dann gegen Ende des Sets “Das Schöne Leben” ertönte wurde dem eh schon hohen Mitsingfaktor nochmal eine Schippe dazu addiert. Alle bewegten sich, hoben Arme und Hände, schunkelten und prosteten sich zu. Und dann tranken wir auf das schöne Leben. Und wie. Ein beeindruckender Abend, der auch nach dem Konzert noch weiterging und dessen Besonderheit an der kontaktfreudigen Laune der beiden Künstlerinnen anzumerken war. Danke Nora, Danke Madlaina.

Steiner & Madlaina FacebookSteiner & Madlaina Instagram