Slowdive
Slowdive

Dead Oceans
VÖ: 05.05.2017

Das hört sich wirklich an wie eine Ewigkeit: Nach 22 Jahren kehren Slowdive mit einem neuen Album zurück. Die Reuinion der Popwave/Shoegaze Pioniere der 90er Jahre wurde bereits 2014 vollzogen, viele Liveauftritte folgten zusätzlich. Vor dem selbstbetitelten Comeback gab es zudem schon die traumwandlerischen neuen Hymnen von Star Roving und Sugar For The Pill zu hören. Letzteres wirkt dabei wie ein von The XX, LCD Soundsystem und Explosions In The Sky beeinflusster Pop Song, der jedoch viel mehr seine Wurzeln eben in jener Vergangenheit sucht, die die Bandmitglieder von Slowdive selbst teilen.

8 Tracks sind es geworden, die sich nun Slowdives viertes Werk nennen dürfen. Mit Slomo startet das Album in einem Synthie-80er Popstil. Halstaed und Goswell legen mit ihren sanften Stimmen einen Kate Bush Teppish aus. Schon hier fällt auf, dass die Bemerkung des von Goswell gemachten Kommentar des poppigen Comebacks von Slowdive durchaus greift. Dennoch schwebt dieser pionierhafte Hauch von Shoegaze durch die Songs, vertont in zahlreichen Loops mit starken Dream-Pop-Portionen. Das macht das starke Star Roving direkt im Anschluss deutlich. Auch der Track No Longer Making Time oder Everyone Knows schaffen es nahezu ideal und spielend leicht, den Spagat zwischen Nostalgie und frischem Anstrich auszudrücken. Go Get It nimmt dich dagegen mit auf Zeitreise – zurück in jene Zeit der verdunkelten Jugendzimmern mit My Bloody Valentine und The Cure Postern. Mit dem 8 Minuten langen Falling Ashes beschließen Slowdive ihre vierte Platte sehr episch. Geprägt von einem auf dem Klavier wiederholten Thema, verfällst du in eine Sigur Rós-Schwebe und lässt dich von Neil Halsteads Stimme treiben. Bis es ausfadet. And you will think about love.

Slowdives Comeback Platte ist gradlinig, ohne große Auswüchse. Die Melodien sind sehr stimmig und intim. Der Mix aus nostalgischem Shoegaze und neuzeitigen Dream Pop gelingt mit unter sehr gut und lässt Songs wie Sugar For The Pill, Star Roving oder No Longer Making Time zu Hits werden. Live bekommen die neuen Songs mit großer Sicherheit noch einen viel gewaltigeren und emotionaleren Eindruck.

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