Colicky
Self Defense Family

Iron Pier
VÖ: 09.09.2016

25 Singles, EPs und Split-Veröffentlichung, dazu zwei LPs – seit 2011 veröffentlicht das aus der Band End Of The Year entstandene Musiker-Kollektiv Self Defense Family unaufhörlich Platten. Hier hast du als Vinylsammler immer reichlich zu tun. Und wer dachte, dass in der Masse der Veröffentlichungen irgendwas an Qualität eingebüßt wird, dem muss ich widersprechen. Jeder Release hat was Besonderes, hat neue Ecken und Kanten, Auswürfe, Wutausbrüche oder ist wie der erste Release aus 2016 Superior ruhiger besaitet. Deathwish, Run For Cover und Iron Pier sind die Labels hinter dem Kollektiv und ermöglichen der Garde um Frontsau Patrick Kindlon den mehrmaligen “Happy Release Day” im Jahr. Ihr aktuellstes Werk ist via Iron Pier erhältlich, hört auf den Namen Colicky und beinhaltet 4 Songs.

Colicky treibt dich mit den ersten beiden Tracks in einen wundervollen Self Defense Cosmos. Post-Punk Attitüden mit einem stets zu erwartenden Ausbruch in den Hardcore. Die Band versagt dem aber auf Colicky komplett, bleibt düster, melancholisch und durchdringend. Kindlon kratzt mit seinem Gesang leicht am gesprochenen Wort, rettet sich dann jedoch immer wieder in einem leicht suhligen, predigenden Ausruf. Staying Current und All True At The Same Time sind strukturell schon fast klassisch im Sound der Self Defense FamilyIt Isn’t Very Clear Is It ist ein beinahe Instrumentalstück, welches ausnahmsweise wirklich nur als Lückenfüller angesehen werden kann. Highlight des 4 Track Releases ist das Self Defense Choas um Brittany Murphy In 8 Mile. Die Referenz von Schausipelern kommt bei Self Defense Family immer wieder vor. Diesmal also Brittany Murphy. Und die wird aggressiv, wild, unkoordiniert und doch eingängig verabreicht. Super Track, starke Brakes, unglaublich feiner Bass. Eine perfekte Mischung zwischen den Genres und ein lange gezogenes Outro versüßt die Sehnsucht auf den nächsten Release.