Scowl
Psychic Dance Routine
Flatspot Records
VÖ: 07.04.2023
SCOWLs Weg nach oben scheint unaufhaltsam zu sein. Nach dem starken Debütalbum “How Flowers Grow” 2021 und die gefühlte Heavy Rotation auf diversen Hardcorefesten und -channels, sind es vor allem die radiotauglichen letzten drei Singleveröffentlichungen, die SCOWL in eine Welt spülen, in der sie eigentlich gar nicht zu Hause sind. Alle drei besagten Tracks sind auf der am letzten Freitag offiziell erschienenen neuen EP der Band, “Psychic Dance Routine”, erschienen. Neben einer gelungenen Mischung aus Eingängigkeit, Punk, Grunge und Hardcore, zieht vor allem Frontfrau Kat Moss den Zuhörer in den Bann. Voller Energie, nicht einschätzbar, bunt und schrill wirkt Moss als Bandleaderin wie Harley Quinn.
“Alles gehöre zum Plan” schreibt der Pressetext der Band. Den DIY-Style aus der Hardcore-Szene in Santa Cruz wollen sich SCOWL beibehalten und trotzdem die großen Stückchen Kuchen verschlingen. Ob das gesunde Gleichgewicht gefunden werden kann, bleibt abzuwarten. Parkplatzshows mit den Kolleg*innen von GEL gehören genauso dazu, wie Supportshows für die umstrittene New-Metal Combo Limp Bizkit. Hierzulande wird dies zurecht kritisch gesehen und stößt in einer offenen und diversen Hardcoreszene durchaus auf. Die Band scheint mit sich im Reinen zu sein und betont ihre DIY-Attitüde, ihre Herkunft und ihre Lust einfach alles auszuprobieren und alles mitnehmen zu wollen. Ihr Debütalbum “How Flowers Grow” war somit ein erster Türöffner zu einer nicht grade unpassenden Zeit, in der Bands wie Turnstile, Touche Amoré, Drug Church, Fiddlehead und Co. die Massen über der Hardcoreszene hinaus mehr und mehr in den Griff bekommen haben. Da kommen sanftere, tanzbare Passagen wie in “Opening Night” oder im Titeltrack “Psychic Dance Routine” gerade recht. Wer nicht weiß wie SCOWL vor “Psychic Dance Routine” geklungen haben, bekommt mit den Tracks “Wired” und “Sold Out” einen kleine Retrospektive. Aber selbst hier ist der Fünfer aus Kalifornien noch etwas zurückhaltender als noch 2021. Basslauf, Riffs und gelungene Breaks sowie Moss’ unsanftere Art zu singen, machen die EP dann eben doch zu einer Hardcore-Nummer – unterhaltsam und abwechslungsreich allemal. Bisheriges Highlight aus meiner Sicht ist der gelungene Mix aus Alternative und Hardcore im Track “Shot Down”, in der ich einfach beides serviert bekomme. Die Ungemütlichkeit von älteren Tracks wie “Bloodhound” oder “Fuck Around” und den neuen Tanzstil a la “Psychic Dance Routine”.
“Sometimes the only way to stay sane is to go a little crazy” – Harley Quinn in Suicide Squad.
Moss zur EP: ““The best way I can define ‘Psychic Dance Routine’ is that it represents the mental gymnastics or ‘dance routine’ one might have to participate in order to telepathically project their feelings or emotions to another person because they no longer have the ability to express themselves with words. The overarching theme of this EP lies heavily in the definition of the name— I wanted to lyrically express feelings of alienation and loneliness as well as questioning my own reality. I made an effort to speak more with metaphors as I wanted these topics to be relevant to other people.”
Das Vinyl gibt es unter anderem bei Evil Greed im Onlineshop zu bestellen. Weltweit sind verschiedene Farb-Versionen der Platte erschienen. Drei von sechs Versionen gibt es bei SCOWLs Plattenlabel Flatspot Records, eine Version ist bei Revelation Records und eine weitere beim Revolver Mag zu ergattern. Hierzulande ist aktuell die neon magenta Version erhältlich. Die 12inch EP ist dabei nur einseitig abspielbar, da auf der B-Seite mit Kristallkugel und Sternenhimmel ein Screenprint auf das Vinyl ge-echted wurde.
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