Es ist ein knappes Jahr her, da spielten PUP im Vorprogramm von Frank Turner und hinterließen bei mir einen extrem guten Eindruck. Damals sagte ich zu meiner Begleitung, dass ich diese Band unbedingt in einem kleinen Club sehen möchte, um die Power der Songs etwas unmittelbarer erleben zu können. Und was soll ich sagen, die Kanadier können auch im ausverkauften Luxor auf ganzer Linie überzeugen.

Zuerst aber ein paar lobende Worte an den Support-Act des Abends. Sløtface kommen aus Norwegen und waren mir vollkommen unbekannt. Bereits um 20 Uhr müssen Sløtface auf die Bühne. Aber trotz der doch eher undankbar frühen Uhrzeit machen die Skandinavier aus der Not eine Tugend und rotzen ihren zum Teil angepissten Punkrock voller Elan in das dankbare Publikum. Vor allem Sängerin Haley Shea weiß dabei zu überzeugen. Tolle Band, guter Sound und – wie ich gerade beim Streaming-Dienst meines Vertrauens nachhöre – auch auf Platte äußerst cool.

Während ich meiner Begleitung noch erkläre, dass PUP es nun aber ganz schön schwer haben werden, da das Niveau der Vorband bereits so hoch war, kommen die vier Kanadier auch schon auf die Bühne. Und bereits nach wenigen Takten wird klar, wer hier und heute Chef im Ring ist. “Morbid Stuff”, der Opener vom aktuellen Album eröffnet das knapp 70minütige Set, begleitet von einem 200 Mann/Frau starken Chor, der bis auf wenige Ausnahmen jeden Song des Konzerts begeistert mitsingt.

Überhaupt empfinde ich das Publikum sehr homogen und ausgelassen, was perfekt zur Band passt, die sympathisch und dankbar auf der Bühne steht. Wenig später entpuppt sich “See You At Your Funeral” auch live als absoluter Hit. Das ist schon eine tolle Hymne. Sänger und Gitarrist Stefan Babcock kränkelt ein wenig, sucht aber immer wieder die Nähe zum Publikum. Nach etwas mehr als einer Stunde spielen PUP noch zwei letzte Songs, bevor es zum Merch-Tisch geht. Dort ist die Schlange länger, als an der Garderobe, was im November schon etwas heißen soll.

Es ist wirklich schön zu sehen, dass sich eine Band wie PUP durch ein sympathisches Auftreten, einer handvoll toller Songs und ein konsequentes touren mit einer wachsenden und treuen Fan-Base belohnen kann. Und auch wenn ich die Alben der Jungs nicht für den ganz großen Wurf halte (überdurchschnittlich sind sie trotzdem), Konzerte dieser Band sind absolut klasse und ich gönne ihr die stetig größer werdenden Locations.

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