Pretty Sick
Makes Me Sick Makes Me Smile

Dirty Hit
VĂ–: 30.09.2022

ZurĂĽck in die 1990er schickt dich Pretty Sick mit ihrem ersten offiziellem Album “Makes Me Sick Makes Me Smile”. Die EinflĂĽsse zwischen Nirvana, Smashing Pumpkins, Hole und auch Elliott Smith sind glasklar rauszuhören. Stilistisch vermischt Pretty Sick aka Sabrina Fuentes, die zwischen New York und London lebt, so ziemlich alles, was in den 90ern in die Charts stĂĽrmte – sagen wir fast alles. Jedenfalls hat die Zwanzigjährige ein ordentliches GefĂĽhl im Songwriting – feinfĂĽhlige Strophen treffen auf AuswĂĽrfe a la Holes “Violet” und L7s “Shitlist”. Professionelles Auftreten im DIY-Style. Die nötige Portion Selbstdarstellung funktioniert bei Pretty Sick, die neben ihrer Musik auch in der Fashionwelt zu Hause war oder ist. Ob sie nun in ihren Songs vom Leben auf der StraĂźe in New York erzählt oder gleichzeitig in den sozialen Medien neue Trash-Trends präsentiert – Fuentes wirkt dabei rotzig, cool und real.

Mit “Yeah You” beginnt “Makes Me Sick Makes Me Smile” äuĂźerst kontrolliert. Die Lyrics machen keinen Hehl daraus, dass hier durchaus Erlebtes wiedergegeben wird. “Yellow roses in Tompkins Square Park / Forced smiles at my least favorite dive bar” wird nur mit einem grummeligen Bass begleitet sĂĽffig ins Mikro gesungen. Viele Songs, wie zum Beispiel “Human Condition” oder das smarte “Black Tar”, wirken mehr als rund und greifen zwischen Vers und Chorus, zwischen Bridge und Soli perfekt ineinander. Wie ein guter Popsong, nur das eben Pretty Sick auf der Nostalgie-Welle Grunge surft, Melancholie und Distortion vermischt und dabei alles andere als vom Board fällt. Die Songs wirken sehr kurzweilig und haben einen tollen Wiedererkennungswert. Kontrollverlust, wie vielleicht hier und da in den Lyrics beschrieben, kommt wenn musikalisch sehr druckvoll rĂĽber: wie beim Track “Drunk”, in dem Pretty Sick einer gewissen Frontfrau einer schon genannten Band äuĂźerst nahe kommt. Egal. Nicht nur Courtney Love geistert im Kopf rum. Kim Deal und die Breeders etwa könnten bei “Yeah You” oder “Lilith Song” ebenso mitgewirkt haben. Dass das SpaĂź macht ist zu salopp gesagt, aber die Songs zeigen Wirkung und ich brauche manchmal einfach nicht su viel Komplexität. Songs wie “Bound” oder “Dirty” kommen und gehen zwar auch wieder, dennoch passt das Gesamtpaket. Denn neben Songs, die sich leicht runterspĂĽlen lassen, fesseln dann Tracks wie “Sober” oder das zuletzt als Video veröffentlichte “Self Fulfilling Prophecy” – Hymnenpotential. FrĂĽher haben wir zwischen dem Pogo auch Platz gemacht fĂĽr “Glycerine” und “Disarm”.

“Makes Me Sick Makes Me Smile” ist ein gelungenes DebĂĽtalbum geworden und spĂĽlte mir eine KĂĽnstlerin in meinen Kosmos, von der sicherlich noch zu hören sein wird.

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Pretty Sick – Makes Me Sick Makes Me Smile

VĂ–: 30.09.2022 (Dirty Hit)

Tracklist
01. Yeah You
02. Drunk
03. Human Condition
04. Sober
05. Heaven
06. Black Tar
07. Bound
08. Lilith Song
09. Dirty
10. Self Fulfilling Prophecy
11. Saturn Return
12. PCP