Phileas Fogg
Kopf, Unten

Disentertainment Records
VÖ: 15.11.2019

Unser Bonner Lieblingslabel Disentertainment Records veröffentlicht diesen Freitag das Debütalbum “Kopf, unten” der Stuttgarter Post-Punk Band Phileas Fogg. In 8 Songs präsentieren Phileas Fogg ihre ganz eigene Welt. Auch wenn diese aus vielen Puzzleteilen anderer Welten zusammengesetzt ist. Und dennoch: kein Abklatsch, kein Jules Vernes – real, treibend und äußerst greifbar. Keine 80 Tage, sondern knappe 30 Minuten Ohrwurmgefahr.

Phileas Fogg setzen dabei auf viel Bekanntes und lassen diverse Einflüsse aus Post-Punk, Wave, NDW, 80er und deutschem Indiepunk ineinander fließen. Dabei setzen Andreas Mäule, Nicholas Karidis und Fabian Baumgärtner auch auf ihr viertes Bandmitglied, dem Drumcomputer. Das lässt sich im ersten Gedankenspiel nicht unbedingt direkt mit Punk verbinden, macht aber beim Anspielen von Songs wie z.B. “Leistung” oder “Geister” unheimlich Spaß. Immer ein wenig leicht gedämpft im Hintergrund trommelt es elektronisch in unseren Gehörgang. In Front stehen meist eine schrammelnde Gitarre und Mäules klarer Gesang. Hin und wieder abgelöst von einer dezent im Post-Punk winkenden Melodie. Das erinnert an Rio Reiser, Fehlfarben, The Cure und Joy Division – teils gemixt und meist in Nuancen glänzend. Dazu haben die Songs, wie z.B. “Nacht” oder “Tanzen”, genau so elektrifizierende Ausbrüche, wie du sie bei Love A, Messer oder Illegale Farben findest.

“Kopf, unten” wirkt roh, so wie ein Debütalbum sein sollte. Die Songs sind alle stimmig. Die Lyrics, sei es persönlich oder politisch, auf den Punkt. Die optische Einsilbigkeit, alle Titel bestehen jeweils nur aus einem Wort, spiegelt sich nur in wenigen Songs wieder. Hier und da bleibt es aber textlich leicht kryptisch, so dass ein Interpretationsspielraum immer vorhanden ist, aber keinen überfordert. Links des Systems veröffentlichen Phileas Fogg in “Tag”, “Geister” oder “Affen” ihre Meinung und spiegeln in den Tracks “Leistung” oder “Reise” gesellschaftliche Faux-Pas wieder. “Der Tag, der dich versteht, wird niemals kommen.” – “Kopf, unten” – wir sagen: Kopf hoch!

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