Our Girl
Stranger Today

Cannibal Hymns / Rough Trade
VĂ–: 17.08.2018

Our Girl schicken mit “Stranger Today endlich ihr DebĂĽtalbum raus in die Welt. Das hochgelobte Trio hört sich bereits jetzt wie eine ausgewachsene Rockband an. Klare Songs im Genre zwischen Alternative, Indie, Rock, Noise, Fuzz- und Shoegaze-Pop. Produziert von The Coral Guru Bill Ryder-Jones, der ĂĽberall als bereits viertes Mitglied der Band angesehen wird, schaffen es Our Girl im Stile zwischen The Breeders, The Organ, Hole oder Mazzy Star einen herzdurchflutenden, warmen Indierock-Mix zu kreieren. Mit den bereits vorab veröffentlichten Singles bzw. Videos “I Really Like It, “In My Head und “Our Girl erahnte man schon das Potential des Longplayers. Am vergangenen Freitag bekamen die drei Songs von acht weiteren Gesellschaft und formierten sich gekonnt und homogen auf “Stranger Today” zusammen.

Josephine entpuppt sich als HerstĂĽck des Albums und ist ein dĂĽsteres Monstrum. Geprägt von einer lethargischen Dynamik und groĂźer Intimität. Ebenso der stripped down Song “Level – ein wunderschönes, warmherziges Songwriting ergreift dich in den ersten zweieinhalb Minuten, performt nur mit Gitarre, bevor der Song dann im Trio beendet wird. Dass der letzte Ton oftmals leicht ein Sternchen oder ein b nach oben und unten gedrĂĽckt wird, gefällt mir dabei besonders gut. Gittaristin Soph Nathan, Bassist Josh Tyler und Drummerin Lauren Wilson bedienen mit “Stranger Today nicht den drei-minĂĽtigen Indiepop, sondern tauchen unter, gehen mit ihrem Album tiefer, als eben nur an der Oberfläche herumzutollen. Kunstvoll und immer wieder dĂĽster in der Instrumentalisierung und Umsetzung bieten Songs wie zum Beispiel “Sub Rosa einen wohltuenden Kontrast zu den hitverdächtigen Vorreitern wie “In My Head und “I Really Like It. Dass aus Brighton kommende und in London lebende Trio um Frontfrau Soph Nathan packt schlieĂźlich nach dynamischen Auf und Abs mit ihrem Abschlusstrack Boring nochmal die Noisekeule aus und beendet das auĂźergewöhnlich gut strukturierte DebĂĽt in einem wundervollen noisigen Outro und zieht dem Titelnamen gefĂĽhlt den Zahn. Ein imposantes Werk mit klaren Linien, schönen Melodien und sauberer Produktion. In den 90ern wäre das ein Bestseller in den Alternative-Playlisten gewesen.

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