ENTLICH!
Nachdem das Orange Blossom Special Festival (im Fachjargon kurz OBS genannt) wie vieles andere mehrmals Verschieben und Umplanen musste, atmet der Garten der Villa Glitterhouse Records nun endlich auf. Bzw. durch und hustet wahrscheinlich auch noch so halb. Bis es an Pfingsten (03. bis 05. Juni 2022) tatsächlich soweit ist und das Weserbergland sich von seiner besten Seite präsentiert, ist noch allerhand zu tun. Jedoch: die Vorfreude überwiegt. Das Wiedersehen mit Livemusik, den Fans und Freunden des OBS, das genüssliche Bier und einer famosen Calzone Beverunger-Machart, lassen schon jetzt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und das Gute: Es gibt noch Karten!
Erstaunlicher Weise gibt es noch Karten. Denn das Feinschmecker Festival im Dreiländereck NRW, Hessen und Niedersachsen war in den zuletzt stattfindenden Jahren immer ratzfatz ausverkauft. Das bringt so eine Pandemie dann wohl nach sich. Denn anders als die Vorsicht bzw. die durchaus nachvollziehbare Unsicherheit der Menschen, ist ein “noch nicht ausverkauft” wohl nicht zu erklären. Und es ist allerorts aus der Veranstaltungsbranche von einem Zögern an den Vorverkaufsstellen zu hören. Hoffen wir, dass es noch Kurzentschlossene gibt, die den Weg nach Beverungen auf sich nehmen. Das OBS und allen voran Rembert Stiewe und sein Produktionsteam bemühen sich überdurchschnittlich für ein hygienetechnisch aufgeppeltes Festival. So dass sich jeder Gast und Künstler, auch mit der Pandemie im Rücken, wohl fühlen kann. Und so ist es nach verspätetem Start der Vorbereitung kein Wunder, dass zur zeit jede Minute zur Organisation genutzt wird. Die Pandemie hat im Hintergrund so einige Löcher hinterlassen. Kurzarbeit, Umorientierung von ehemaligen Dienstleistern und das eben jetzt zur Zeit auch alle wieder veranstalten und öffnen wollen (und ja auch müssen), macht das ganze Unterfangen nicht einfacher.
Zur Einstimmung dient nicht nur der neue Trailer zum Festival, sondern auch die von Glitterhouse Records, der Heimat des OBS, zusammengestellte Playlist der auftretenden Künstler. Eine bunte Mischung, welche die Vielfalt und das Genre übergreifende Booking des Festivals widerspiegelt.
So freuen wir uns auf wuchtige Shows von Alex Henry Foster, DeWolff oder Cash Savage & The Last Drinks. Auf eine Vielzahl an deutschen Künstler aus einem breiten Spektrum zwischen Pop, Punk, Singer-/Songwriter und Independent – namentlich: Fortuna Ehrenfeld, Husten, Acht Eimer Hühnerherzen, Matze Rossi, Niels Frevert, Jenobi, Hope, Drens, Schreng Schreng & La La oder iedereen (!). Neben Acht Eimer Hühnerherzen, Jenobi und Hope gibt es mit Emilie Zoé, Eliza Shaddad, Postcards und Philine Sonny zudem zahlreiche Female-Fronted-Bands bzw. Solokünstlerinnen beim OBS. Ein Satz den ich auch hätte streichen können, weil er für das OBS zur Normalität gehört, angesichts der aber immer noch nicht existierenden Gleichberechtigung aber auch wiederum notwendig. Die Hitgiganten von Trixsi und Tom Allan & The Strangest fanden sich anno 2019 noch auf der kleinen Bühne wieder – nun spielen beide zurecht auf der Hauptbühne. Und das Black Metal-Stoner Outfit neánder wird sicherlich den Tag zur Nacht machen. Lasst euch drauf ein, schaut vorbei und tanzt mit uns an der Weser.
Foto Header: Ausschnitt aus dem offiziellen Siebdruck Poster des OBS 24 – Grace Helly, 2022