Düsseldorf im März 2019 ist ungemütlich und kalt. Es regnet seit Tagen und so richtig hell werden will es auch nicht. Meine Grundstimmung hält sich also ein wenig in Grenzen, zumal ich seit gefühlt vier Wochen mit einer fiesen Erkältung beschäftigt bin, die bei diesem Wetter natürlich auch gar keine Anstalten macht, sich aus meinem Körper zu verabschieden.
Gut, dass es auch in der Landeshauptstadt Plätze gibt, die eine gewisse Wärme versprühen. Das Tube in der Düsseldorfer Altstadt ist solch ein Platz. Die richtige Größe, um auch kleinere Bands sehen zu können und eine irgendwie immer freundliche Thekencrew machen die Location für mich zu einem immer wieder gern besuchten Club. Dazu kommt das feine Händchen des Betreibers in Sachen Booking.
Heute also Matula. Die Band aus Norddeutschland ist mittlerweile auch schon seit 15 Jahren unterwegs. Im Fahrwasser von Bands wie Captain Planet und Co. haben sich Matula eine kleine aber feine Fan-Base erspielt. In Düsseldorf an einem Mittwochabend hält sich der Zuspruch allerdings arg in Grenzen. Kettcar in Oberhausen und die unsägliche Champions League dürften allerdings den ein oder anderen Besucher gekostet haben, so dass das Tube gerade mal zur Hälfte gefüllt ist. Aber egal, ich mag es eh etwas weniger voll.
Matula selbst scheinen auch nicht bei 100 Prozent zu sein. Stau, Halskratzen und eine dezent-konstante Rückkopplung nerven offensichtlich ein bisschen. Aber das ist schnell vergessen. Denn als die Band erstmal losgelegt hat, passt irgendwie trotzdem alles. Ich muss gestehen, dass ich Matula nach dem 2014er-Album “Auf allen Festen”, welches ich übrigens immer noch ziemlich gut finde, ein wenig vergessen habe. Und so ist das aktuelle Album “Schwere” (2018 auf Zeitstrafe) auch ein bisschen an mir vorbei gegangen. Aber Streaming-Dienst sei Dank konnte ich mir die ‘neuen’ Songs in den vergangenen Tagen noch ein bisschen draufschaffen.
Und was soll ich sagen, Matula haben über die Jahre das hohe Niveau auf ihren Alben halten können. “Schwere” ist ein tolles Album, das live noch ein bisschen an Kraft gewinnt, da die Jungs auf der Bühne ordentlich Druck hinter die Songs bekommen. Übrigens das einzige Manko auf “Schwere”. Der kleine Hit “Für ein Leben” kommt recht früh und sorgt bei mir für große Freude (Notiz an mich, “Auf allen Festen” in die Playlist schieben). Das Publikum in den vorderen Reihen wirkt zunächst etwas reserviert, will die Band nach ihrem letzten Song aber nicht von der Bühne lassen. Also doch begeistert, alles andere wäre der Band an diesem Abend auch nicht gerecht geworden.