Maneka
Dark Matters

Skeletal Lightning Records
VÖ: 11.03.2022

Maneka ist der Moniker des New Yorker Musikschaffenden Devin McKnight, der mit “Dark Matters” sein zweites Langspielalbum auf Skeletal Lightning Records veröffentlicht. In den höchsten Tönen der US-Musikpresse gelobt, könnte mit “Dark Matters” der Ausbruch aus der Oststaaten-DIY-Szene gelingen. Ich selber wurde über die Musikerin Jordyn Blakely auf Maneka aufmerksam, die es mit ihrem Projekt Smile Machine schon zu uns auf die Seite geschafft hat und welche Devin McKnight als Schlagzeugerin unterstützt. “Dark Matters” ist ein vielseitiges und -schichtiges Album, so wie ich es lange nicht mehr gehört habe. Leider bei uns bisher nur digital erhältlich.

Devin McKnight bedient sich einer ordentlichen Bandbreite an Genres und Stilrichtungen. Vom melancholischen Bedroom Pop, über jäzzige Intermezzos bis hin zum poppigen und noisigen Grunge besitzen seine 10 Songs folglich ganz unterschiedliche Charakterzüge. McKnight gibt den Schubladenpackern gar keine Möglichkeit Maneka überhaupt irgendwo hinzustecken. Synthiemelodien folgen auf kunstvoll gehaltene Mathrock-Gitarren-Soli. Wer sich bei Bands und Künstlern wie Coughy, (Sandy) Alex G, Oceanator, Ovlov, Drop Nineteens oder Horse Jumper Of Love wohl fühlt, kann sich mit Maneka durchaus anfreunden. Songs wie “Zipline”, das nach jedem Durchlauf verrückter wirkende “Winner’s Cirlce”, in dem ein düsterer Synthpop mit einem Punkgrunge fusioniert oder “The Glow Up” geben dann den Rest – den positiven Rest. Dieses vermittelnde, introvertierte Gefühl, stimmlich immer den Eindruck erweckend leicht neben der Spur zu liegen und die musikalischen Mollstrukturen fesseln mich auf “Dark Matters” durch die Bank. Das quirlig chaotisch und doch gelassen wirkende “Runaway” ist einfach grandios. Es sind vor allem die Nuancen, die kleinen Wellen und emotionalen Tonfolgen in den ruhigeren Passagen auf “Dark Matters”, die ich ergreifend finde. Die Nerven können mit vollster Absicht durch aufgedrehte Distortion dann aber genauso zu einer Reizüberflutung führen – zumindest punktuell. “On Her Own” vermischt das zum Beispiel auf den Punkt. Ein weiterer Hit neben “Runaway”.

Neben all den facettenreichen, musikalischen Kniffen und Feinheiten, dem Verschrobenen und Unerwartetem, gibt Devin McKnight lyrisch hauptsächlich folgender Aussage über Amerikas Rassismus ein Gesicht: “A lot of people are aware of its existence, but you can’t touch it. You can’t smell it. But it’s among us. America has this really dark energy. How has it been this fucked up for this long and no one’s done anything about it?”. McKnight singt über die Angst einer Minderheit, um den Kampf für Verständnis und Solidarität in einem sich zurückentwickeltem Status-quo. “Dark Matters” ist ein emotional aufgewühltes und smartes Sprachrohr eines afroamerikanischen Musikers in einer Musikwelt, in der Regressdenken und Vorurteile immer noch vorhanden sind.

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