So kommt es wie es kommen musste: Auf 10 oder gar 5 Platten konnte sich nicht geeinigt werden. 20 sind es geworden, die 2015 musikalisch I CAN GUARNTEE geprägt haben. Dabei fällt auf, dass Krach und Noise die Liste vornehmlich bestimmen. Mit Deafheaven, The Saddest Landscape, Self Defense Family, Loma Prieta und Coldburn geht es schon mächtig ab – und es sind alles fantastische Werke geworden. Auch das zweite Werk der Kanadier METZ ist meiner Meinung nach viel zu schnell wieder untergegangen. Brachialer gehts nicht. Mit Sleater-Kinney fabrizierte 2015 das Comeback des Jahres schon in den ersten Wochen, dazu kam ein sehr sehr tolles Konzerterlebnis mit Carrie, Corin und Janet. Dass ich im Mojo Club in Hamburg den einen, nicht so guten Auftritt von Health miterleben durfte und das obwohl Health eindeutig live der Oberburner sind, schmälerte den Eindruck eines unglaublich verwurschtelten Indie-Noise-Elektro-Rock Gedöns in keinster Weise. Death Magic ist einfach ne Wucht! Wuchtig waren auch die Einschläge der Nerven, dem zweiten Comeback des Jahres, Oiro, und den Prosecco Punkern von Love A. Nudes und Beliefs decken gekonnt den Alternative Rock ab, driften hier und da in Richtung kleinerer Spaten, wie LoFi oder Shoegaze. Sufjan Stevens verzauberte mich zum ersten Mal mit seiner verträumten Reminiszenz an Carrie & Lowell. HD Hausmann, Nebenprojekt von Grass House Mann Liam Palmer, ergattert sich mit seinem Debüt Wring The Moisture From The Surf gleich einen Platz in den Bestenlisten. Ebenso Mister Lies, aka Nick Zanca, der mit Shadow ein faszinierendes Spektrum Sound ablieferte. In die gleiche Richtung schlägt auch Michael Stasis ein. RIP III ist beseelt von Ideen und großartigem Songwriting. Davon hat Mark Lanegan reichlich und schafft es mit seinen Demos aus dem Jahre 2002 locker in die Bestenliste 2015. Wahrlich alles andere als Demos. Schließlich füllen Whatever Brains mit ihrem dritten Werk, schlicht ___LP (dreimal Unterstrisch LP) die Liste mit einem Griff in die Abgedrehtheit eines auf LSD wandelnden Mel Brooks Films. Crazy!

Und Courtney, bei der mir vor lauter Liebe die Worte fehlen. Du bist unglaublich.

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in no particular order

Loma Prieta – Self Potrait

HD Hausmann – Wring The Moisture From The Surf

Health – Death Magic

Nudes – Nudes

Sleater-Kinney – No Cities To Love

Beliefs – Leaper

Deafheaven – New Bermuda

Oiro – Meteoriten Der Großen Idee

Coldburn – Down In The Dumps

Nerven – Out

Love A – Jagd Und Hund

Courtney Barnett – Sometime I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit

Self Defense Family – Heaven Is Earth

The Saddest Landscape – Darkness Forgives

METZ – II

Mister Lies – Shadow

Michael Stasis – RIP III

Sufjan Stevens – Carry & Lowell

Whatever Brains – ___LP

Mark Lanegan – Houston: Publishing Demos 2002