Seit dem ersten April steht die Debüt EP der Band LIRR. online und im Plattenladen (Ritual EP – VÖ: 01.04.2016, Through Love Records) zur Verfügung. Die vier Jungs lagen plötzlich mit ihrem Werk Ritual in meinem virtuellen Postfach. Die bockstarken 4 Songs bescheren dir in 20 Minuten alles was das Emocore und Post-Rock Herz begehrt: Geschrei, Ausbruch, wütendes Schlagzeug, Flächen und gerissene Melodien. Seite A funktioniert mit Teeth/Skin und Seite B beschallt dich mit Floor/Tongue. Auf beiden Seiten sind die Songs jeweils zu einem zusammengefasst. LIRR. selber beschreiben alle 4 Songs als ein großes Paket, als eine Geschichte, die noch lange nicht zu Ende erzählt ist.

LIRR. – Ritual EP
Und so wirken die Songs auch – als ein Paket. Die Übergänge der einzelnen Songs sind nach mehrmaligen Hören zwar herauszuhören, jedoch ist es fatal sich die einzelnen Songs herauszupicken. Das Projekt der vier Nordlichter funktioniert. Und macht ordentlich Lärm. Netterweise waren LIRR. dazu bereit mir einige Fragen zu beantworten.
Vielleicht stellt ihr euch kurz mal vor. Wer seid ihr? Wo kommt ihr her? Was macht ihr für Musik und wenn, wollt ihr das überhaupt einordnen in Genres? Und wieso LIRR. mit Punkt?
“Hey, wir sind vier Freunde aus dem hohen Norden, die Musik machen, die uns gefällt. Wenn man das traditionell in Schubladen einordnen möchte, könnte man von Hardcore, Emo und Post-Rock reden, aber wir machen das eigentlich eher ungern.
LIRR. mit Punkt als Aussage, als Aufforderung und auch als kleine Abgrenzung zur Eisenbahngesellschaft in den USA, da wir so schon genug Nachrichten von verärgerten Bahnfahrern bekommen.”
Eure EP landete plötzlich bei mir im Postfach, dank der fleißigen Promoarbeit von Kevin und Co. Wie kam es zu der Verbindung mit Through Love Records? Habt ihr einfach angefragt bis jemand auf euch aufmerksam geworden ist?
“Die Verbindung zu Paul und Through Love kam eigentlich relativ zufällig, als wir mit Via Fondo spielen durften und Paul dafür einen Song von uns schickten. Der fand das Ganze ganz cool und hatte Bock da mehr mit uns zu machen. Das Ganze ging eigentlich relativ schnell und ich glaube wir haben ziemliches Glück, dass wir an Paul geraten sind, weil er der beste Big Boss ist, den man sich wünschen kann.”

Foto: Facebook
Die EP Ritual ist in zwei Parts gesplitted, so erscheint es zunächst. Auf der einen Seite gibt es Teeth/Skin und auf der anderen Floor/Tongue. Was steckt dahinter, dass auf beiden Seiten jeweils zwei Songs quasi als einer fungiert? Gibt es jeweils eine Verbindung zwischen den Parts?
“Naja, erst einmal ist die EP eigentlich gar nicht in zwei Parts geteilt, sondern vielmehr als Ganzes zu betrachten. Die einzelnen Teile der Songs sind damals oft quasi gleichzeitig entstanden, sodass wir also nicht immer an einem Song alleine geschrieben haben, sondern versucht haben die verschiedenen Teile miteinander zu verknüpfen. Am Ende ist eben das rausgekommen, was man jetzt auf Ritual hören kann.”
Wovon handeln eure Songs? Was wollt ihr damit ausdrücken? Gibt es ein Statement, eine Message?
“Vielleicht hat ja jemand bemerkt, dass wir eine Geschichte erzählen. Sie ist bisher relativ abstrakt und steht noch am Anfang, daher gibt es auch vielleicht noch keine klare Message, oder Ähnliches zu erkennen. Die Geschichte soll aber auf den kommenden Veröffentlichungen weitergeführt werden und kann dann auch mal ein klareres Statement beinhalten, muss sie aber nicht. Wir versuchen alles so offen wie möglich zu halten, um uns nicht selber einzuengen und uns sowohl musikalisch, als auch textlich frei bewegen zu können.”
Das Cover eurer EP Ritual sieht sehr gut aus. Hintergründe, Idee, Umsetzung? Welche Verbindung gibt es da zu euch?
“Das Cover zu Ritual gab es ehrlich gesagt schon, bevor die EP fertig gestellt war. Wir sind während der Suche nach Motiven und Jemanden, der unsere Ideen in Bilder umsetzen kann, auf die sehr talentierte Künstlerin Siri Jarring gestoßen. Sie hat auch den Einleger unserer EP und unsere Shirts designt, das Cover hatte sie allerdings schon davor angefertigt. Wir fanden einfach, dass es sehr gut zu der Stimmung auf Ritual passt und es auch eine Verbindung zu unserer Geschichte herstellt.”

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Zwar kommen mit eurer EP grade unwahrscheinlich gute 20 Minuten auf den Markt und auf jeden Fall Gratulation zu dieser Veröffentlichung, trotzdem will ich natürlich wissen, wie es bei euch weitergeht: Was sind eure Pläne für 2016 und generell für die Zukunft? Lebt ihr in den Tag hinein oder steht im Hinterkopf schon das Debütalbum parat?
“Wir wollen natürlich unser Songwriting vorantreiben, da die nächste Veröffentlichung nicht allzu lange auf sich warten lassen soll. Vielleicht schaffen wir es schon im Herbst wieder ins Studio zu gehen, ob das dann gleich schon ein Langspieler wird, kann ich noch nicht sagen.”
Wann kann man euch live sehen? Gibt es Tourpläne?
“Dieses Jahr wollen wir einfach noch so viele schöne Konzerte wie möglich spielen. Im Norden kann man uns öfter mal live sehen, für längere Touren müssen wir immer auf die Ferien ausweichen, wegen Schule, Uni etc. Zum Release von Ritual haben wir jetzt acht Konzerte durch Deutschland gespielt und hoffen, dass wir nochmal im Sommer und im Herbst losziehen können.”
Was läuft bei euch privat so auf dem Plattenspieler, im Player? Welche Musik beeinflusst euch?
“Wir hören durchaus alle sehr unterschiedliche Musik, die aber irgendwie alle eine ähnliche “Seele” hat. Für LIRR. spielen vor allem aber Bands wie Native, Mogwai, At-The Drive In und natürlich The Poison von Bullet For My Valentine eine übergeordnete Rolle.”
On Tour:
- 13.04. Hamburg, Molotow Skybar (+Leoniden)