Vorgestern leutete ich zusammen mit den Kollegen von Crazewire bereits das Wochenende ein und wir ließen es uns nicht nehmen im Sonic Ballroom bei KARLSSON zusammen vorbeizuschauen. Zu oft hatte ich einen der zahlreichen Gigs der Kölner Poprock-/Popunkband verpasst. Nun sollte es also geschehen.
Aufmerksamkeit erweckten die mittlerweile zum Quartett angewachsenen KARLSSON Anfang letzten Jahres mit ihrer punkigen Rockversion des Schreng Schreng & La La Songs Plastik Fressen und der im Anschluss erschienenen Debüt EP Autohauseröffnung. Am Donnerstag im Sonic Ballroom, gut anderthalb Jahre nach der Autohauseröffnung, präsentieren KARLSSON ein Repertoire in Albumlänge – eine gute Stunde gefüllt mit 12 Songs. Und obwohl das meiste Material unbekannt ist, erzeugen alle Songs einen sehr eingängigen und grffigen Sound. Die Tracks Lampedusa und Plastik Fressen sind mir noch bekannt und wirken in meinen Ohren wie Hits, der große Rest schafft es dazu mit wenigen Momenten zu überzeugen. Viel wuchtiger und rotziger rocken KARLSSON die Bühne bzw. ihre Songs als erwartet. Sänger Kilian vermischt durch gesanglich kontrollierte Schreieinlagen den im Poprock liegenden Sound mit einer gewissen Hardcore/Screamo Attitüde. Das kommt stark an. Ebenso scheint die Aufstockung zum Quartett mit zweiter Gitarre und unterstützendem Gesang im Background dem Sound gut zu tun. Druckvoll und auf den Punkt performen die vier und liefern ab. Auch wenn nur 32 Leute an diesem Abend im Sonic Ballroom sind (handgezählt vom lieben Crazewire Kollegen).
KARLSSON überzeugten mehr als ich erwartet habe und ich drücke den Jungs alles was ich hab, damit sie ihren Weg gehen können und nicht nur durch die Kölner Clublandschaft tingeln. Dass sie raus kommen aus dem regionalen Bereich und mit ihrem griffigen Songs ein breiteres Publikum erreichen. Potential hat in der Band alles: Gute Songs, die dich anpacken und smarte Typen, die sie performen. Verfolgen wir das Treiben also weiter. Bereits nächsten Mittwoch sind KARLSSON im Kölner Blue Shell.
