Jet Black
L’Ère Du Vide
I.CORRUPT.RECORDS / ODT Records / Skeletal Lightning
VÖ: 24.08.2018
Die aus Quebec, Kanada kommenden Jet Black streben mit ihrem neuem Werk “L’Ère Du Vide” Nachhaltig- und Beständigkeit an. Dabei betört das Quartett mal durch langezogene und rauhe Riffpassagen, mal durch clean gespielte Akkorde und stets mit einem sanften Gesang, der tatsächlich an My Bloody Valentine oder Slowdive erinnert und in manchen Passagen Ähnlichkeiten mit Sparta und sogar Silverchairs “Neon Ballroom” aufweist. So vermischt sich von Beginn an ein emobehafteter Post- und Alternative-Rock mit Shoegazeanleihen. Melodie und Stimme entwickeln sich dann soweit, dass sogar ein poppiger und auf jeden Fall eingängiger Faktor irgendwo in deinem Ohr die zugehörige Schaltzentrale sucht. Wenn es klickt macht, haben Jet Black ihr Ziel erreicht und verfallen mit ihrem 8-Track Album nicht in die Unbedeutsamkeit. Denn dieses Gefühl, in der Masse zu versinken, bekämpfen Francis Berthelot (g), Jean-Philippe Laforge (d), Philippe St-Laurent (voc, g) und Stephanie Vezina (b) mit hörbarer Leidenschaft.
“L’Ère Du Vide” besticht somit mehr durch ein sehnsuchtsvolles Gefühl und durch Hingabe, als dass es einen richtigen Kracher auspackt. Dieses Album braucht Zeit und hilft dir eher in ruhigen Phasen. Und beim Zuhören erkennst weitere Einflüsse und lässt dich genüsslich in Radiohead-artige Melodien im 80er Gewand fallen. So nachzuvollziehen in Tracks wie “Like Gravity Wells” oder “Little Did We Know”. Ganz groß, und es entschleunigt so ungemein. Mit ihrem Opener “Dissonant Echoes” brauchten Jet Black nicht lange, um meine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Das gesamte Konstrukt, das Songwriting klingt so vertraut und harmonisch, dass mir regelgerecht warm ums Herz wird. So kann ich den letzten Satz im Pressetext nur zitieren und sagen, dass Jet Black eine ideale Balance zwischen Komplexität, Eingängigkeit und Hymnik finden, sodass “L’Ère Du Vide” zu keiner Sekunde altbacken oder langweilig wirkt. Hörempfehlung!
