Es gibt schlechtere Möglichkeiten, in das Wochenende zu starten, als mit einem Konzert im Kölner MTC. Vor allem dann, wenn es sich um eine Art “Battle of the Baby-Bands” handelt. So standen am vergangenen Freitag mit Inhaler aus Dublin und Apre aus London gleich zwei große Versprechen auf die Zukunft der Indie-Szene auf der Bühne der Domstadt.
Dass die Mitglieder der beiden Bands zum Teil nicht einmal 20 Jahre alt sind fällt dabei kaum ins Gewicht. Vielmehr zeigten die Musiker auf der Bühne dem Publikum eindrucksvoll, dass sie völlig zurecht mit einem frischen Polydor-Plattenvertrag ausgestattet worden sind.
Den Beginn machten Apre, ein Duo, dass eine eher dezente Art des Indie-Electro-Pop an den Tag legte, die heute vielleicht keinen Innovationspreis mehr gewinnen wird, trotzdem perfekt in den abendlichen Rahmen passte. Man merkt den beiden Multi-Instrumentalisten in keiner Sekunde an, dass sie sich erst vor knapp zwei Jahren zusammengetan haben. Dass sie dabei etwas rauher auftreten, als die Songs auf Platte wirken, steht ihnen äußerst gut. Aber auch Inhaler können während ihres Sets auf ganzer Linie überzeugen. Hier gibt es mehr Gitarre, mehr Post-Punk und ein bisschen mehr Dynamik. Auch hat die Band mit den beiden Singles Singles “It Won’t Always Be Like This” und “My Honest Face” zwei formidable Hits im Gepäck.
Als Sieger nach Punkten des von großer gegenseitiger Wertschätzung geprägten zweistündigen Alternative-Wettstreits ging dann jedoch der eigentliche Support-Act aus dem Vereinigten Königreich hervor. Apre hatten im direkten Vergleich doch die alles in allem etwas reifere musikalische Anlage.
Womit aber auch die noch sehr jungen Lads von Inhaler um ihren charismatischen Frontmann Elijah Hewson prima leben können werden. Schließlich wurden sie vom Publikum des mit rund 300 Besuchern pickepackevollen Domstadt-Clubs gleichermaßen frenetisch abgefeiert. Die Zukunft des Indie-Pop ist jetzt.
Foto Header: Coverfoto Inhaler Single “It Won’t Always Be Like This” / Foto Blogpost: Inhaler Website / Livefotos: Lasse Paulus