Boom-scha-lack-lack Boom! House Of Pain gaben sich die Ehre und luden ein, um 25 Jahre Jump Around zu feiern. Viele kamen, doch längst nicht alle. Allen voran Danny Boy, der Mann neben Everlast der bei House Of Pain das Mic bediente. Dennoch standen mit DJ Lethal und Everlast immerhin 2/3 House Of Pain auf der Bühne. Am Mic unterstützt wurde Everlast von Sick Jacken. Der aus Los Angeles kommende Rapper ist ebenfalls schon ein Vierteljahrhundert im Beats-und-Cuts-Geschäft tätig und wurde bekannt durch seine Kombos Psycho Realm und Sick Symphonies. Ebenfalls zu 2/3 präsentierte sich die Kölner Live Music Hall. Ausverkauft sieht tatsächlich anders aus, doch so konnte man in aller Ruhe sein Bierchen holen und Everlast mehrmals zuprosten.
Eingleitet wurde der Abend von DJ Lethal an den Turntables. Mit Anheizersprüchen und HipHop Klassikern wie Naughty By Natures Hip Hop Hooray wurden zumindest die ersten Reihen aufgetaut. Das war auch bitter nötig bei einem gefühlten Altersdurchschnitt von 40! Cap etwas zur Seite gedreht, Baggy Pants an und zack warste wieder Anfang 20. Dann eröffneten die ersten Töne von Salutions den eigentlichen Abend – dem Intro der selbstbetitelten Debütplatte House Of Pains aus dem Jahre 1992. Der ergraute Everlast betrat im St.Pauli Shirt die Bühne und rappte zu Back From The Dead gleich los. Es folgten House Of Pain Klassiker wie On Point, Top O’ The Morning To Ya, Put On Your Shit Kickers oder Fed Up. Zwischensequenz bot das Johnny Cash Cover Folsom Prison Blues. Als Everlast hierzu seine Akustikgitarre rauskramte war klar, dass ein Everlast-Solo-Slot folgen würde. Doch anstatt einige seiner Anfang der 00er Jahre doch erfolgreichen Songs zu spielen, wurde der Radio-Smashhit What It’s Like leider eher nervenaufreibend in die Länge gezogen. Immerhin folgten für die immer partywütiger agierenden Bro’s in den ersten Reihen danach wieder Beats. Auch wenn es zwischendrin die neueren Beats von Warporn Industry, dem aktuellen und letzten Projekt von Everlast zusammen mit Sick Jacken, waren. Die definitiven Highlights kamen jedoch zum Schluss. Auf das eine war jeder eingestellt und deshalb wurde auch bei Jump Around die Hütte abgerissen. Gebührend. Just Another Victim vom legendären Judgement Night Soundtrack war bei mir im Vorfeld komischer Weise total ausgeblendet und so war die Überraschung und Freude sehr groß als unmittelbar vor Jump Around dieser weitere Klassiker durch die Boxen dröhnte. Auch ohne Helmet rockte das Dingen hemmungslos. Dann war Schluss. Noch ein paar Minuten wurden die Rufe nach mehr laut, doch DJ Lethal und Everlast hatten mit ihren Livemusikern und Sick Jacken genug und beließen es bei einer runden Sache. Das was alle wollten, wurde dargeboten. Nach meinem Geschmack hätte man aus dem Paket aber noch einiges mehr rausholen können. So bleibt der zuprostende, leicht egomanisch angehauchte Everlast in einer typischen mit Bierbecher haltenden Geste, mit einem Fuß auf der Monitorbox und Handtuch um den Hals in Erinnerung. Ein Wort welches sicherlich mehrmals an diesem Abend gefallen sein dürfte. Alles skurril, aber durchaus sympathisch.