Eine halbe Stunde brauche ich von meinem Wohnort in Köln bis nach Dansweiler, einem kleinen Vorort der Domstadt, zwischen Bergheim und Pulheim. Antreffen werde ich Anika Ostendorf da aber nicht mehr. Als Hachiku ist die Musikerin und Produzentin nämlich mittlerweile weltweit unterwegs und hat sich im australischen Melbourne niedergelassen. Bei dem von Jen Cloher und Courtney Barnett gegrĂĽndeten Label Milk! Records fand die ĂĽber London nach Australien ausgewanderte Hachiku ihre Heimat. Zunächst tatsächlich Job mäßig und dann auch als KĂĽnstlerin. Mit “I’ll Probably Be Asleep” veröffentlichte die SoundtĂĽftlerin nun den Titeltrack ihres am 13. November erscheinenden DebĂĽtalbums.

Ăśber den Song sagt Hachiku selbst: “Im Wesentlichen ist es wie das Testament eines Eskapisten ĂĽber den Wunsch, die Souveränität ĂĽber seine Gedanken zu erlangen. Freuds Es vs. Ăśber-Ich. Der Gedanke, Teil von etwas sein zu wollen, aber die Vorstellung, dass es viel verlockender ist als die Realität. Musikalisch wollte ich, dass es wie eine Kettensäge klingt, die in einem Orgel-Ensemble die Leitmelodie spielt. Es ist das einzige Lied auf dem Album, das ich mit der Band aufgenommen habe, und ihre Parts heben es wirklich vom Bedroom-Pop zum Stadion-Power-Rock”. Alles klar? Das mit dem Rock kann ich zwar noch nicht ganz nachvollziehen, groovig im Ohr und in der HĂĽfte liegt der knackige Song aber auf jeden Fall. Dazu ist ein äuĂźerst sympathischer Melancholie-Faktor nicht von der Hand zu weisen. Wir sind auf den Longplayer gespannt.

Foto: Marcelle Bradbeer

HachikuHachiku FacebookHachiku InstagramHachiku Spotify

Hachiku – I’ll Probably Be Asleep

VĂ–: 13.11.2020 (Milk! Records / Marathon Artists Records)

01. I’ll Probably Be Asleep
02. Busy Being Boring
03. You’ll Probably Think This Song Is About You
04. Bridging Visa B
05. Dreams of Galapagos
06. A Portrait of the Artist as a Young Woman
07. Shark Attack
08. Murray’s Lullaby