Gouge Away
Burnt Sugar
Deathwish Inc
VĂ: 28.09.2018
Neben ruhigen Tönen und melancholischen Melodien, die dir eine Art Seele und GefĂŒhl in dieser oberflĂ€chlichen und falschen Welt liefert, braucht es ab und an auch einen passenden Gegenpart. Einen Ausbruch, der dir bis aufs Mark geht. Gouge Away liefern dir genau diesen Ausbruch zwischen grungigem Noise, Hardcore und Punk.
In der Verwandtschaft von Gouge Away tummeln sich Bands wie METZ, Notches, The Breeders, Sleater-Kinney oder Turnstile. Das Spektrum ist klar abgesteckt. Laut, noisey, punklastig. Da geht es wuchtig nach vorne, schier ohne Kontrolle ĂŒberschlagen sich die Songs im Hardcore Gewand mit einem garstigen Organ von SĂ€ngerin Christina Michelle. Werden die Songs lĂ€nger und ĂŒberschreiten die zwei Minuten Marke, kommen facettenreichere und  griffigere Songs zum Vorschein. Der Punk und Hardcore mixt sich mit einem Noise und Grunge. Songs wie “Ghost” oder “Dis s o c i a t i o n” kommen daher gekonnt dynamisch und mit einer perfekten Struktur rĂŒber. Weshalb die Vergleiche im Kopf eben Bands wie The Breeders, Sleater-Kinney oder wie in dem Doppelschlag “Stray/Burnt Sugar” sogar Belly zulassen. Das Quartett aus Fort Lauderdale in der NĂ€he von Miami in Florida katapultiert dich auf “Burnt Sugar” auf einen ranzigen Noise-Hardcore Trip, bei dem du mehr als nur wachgerĂŒttelt wirst und du zwischendurch immer wieder in glorreiche Independent 90s Gefilde abdriftest. Neben der Ur-Gewalt der ersten 10 Minuten schmeiĂt dich der Track “Wilt (I Won’t)” an zehnter Stelle nochmal völligst gegen die Wand. Stark.
Mit “Burnt Sugar” veröffentlichen Gouge Away ihr Deathwish DebĂŒt und insgesamt Album Nummer zwei. Ihr erstes Album “Dies” wurde 2016 bei Eighty-Sixed Records und erntete ĂŒberall Lob. “Burnt Sugar” legt meiner Meinung nach eine ordentliche Schippe drauf.