Reflections Of A Floating World
Elder
Stickman Records / Armageddon Label / Soulfood
VÖ: 02.06.2017
Nachdem das Monstrum Lore (2015) auf ganzer Linie überzeugte, liefern Elder nur zwei Jahre später mit Reflections Of A Floating World ein neues Ungetüm durch den Äther. Der mittlerweile zum Vierer angewachsene Progressive Metal- und Stoner-Riese schickt sechs epochale neue Rockzeremonien auf die Bretter. Die im Durchschnitt 10-minütigen Tracks lassen dich komplett abtauchen in dein ganz eigenes musikalisches Rollenspiel.
Als 2015 Compendium, der Eröffnungstrack auf Lore, auf mich lostürmte, war ich von Beginn an gefesselt und Lore wurde zu einem echten Dauerbrenner wenn ich Bock auf Red Fang und Co. hatte. Nun haben wir 2017 und der erste Track heißt Sanctuary. Die Auswirkungen ähneln sich. Dabei wirkt Reflections Of A Floating World ein wenig komplexer und spielfreudiger, wenn man das auf diesem Niveau überhaupt bemerken kann. Es gibt eindeutig mehr relaxte Flächen in den Songs. Elder dehnen in Teilen ihren harten Stonerrock zu einer Mixtur aus verschiedensten, opernhaften Tracks aus. Das liegt vor allem am mehr in den Vordergrund gehaltenen Synthesizer, der verträumt ganze Flächen ausfüllen kann. Dadurch werden jedoch die Gitarrenparts nicht minder aufgeweicht. In Sanctuary wirst du zwischen den Gesangsparts immer wieder von einer massiven und druckvollen Gitarrenwand nach vorne gepeitscht. Gegen Ende des Tracks mischen sich melodiöse und bis zum Glamrock ausgedehnte Gitarrensoli mit Stonerattitüden zu einem progressiven Post-Rock zusammen. The Falling Vail beginnt in seinem sehr düsteren und soundtrackhaftem Gewand, um dann als typisches Elder Konstrukt Fahrt auf zu nehmen. Das Momentum liegt hier jedoch am Ende der 11 Minuten, im pompösen Gitarren- und Synthesizerspiel a la Pink Floyd meets Led Zeppelin und Black Sabbath. Das im Anschluss facettenreiche Staving Off Truth bietet einfach alles was Elder wohl auf dieser Platte ausmacht. Spielereien mit Melodie und Dynamik, vom soft gehaltenem Mittelteil bis zur mächtigen Explosion, bei der du gerne mal zum Lautstärkeregler greifst und den dann ordentlich noch oben drückst. Ähnliches ereilt dir im Song Blind. Hier springen dir Sequenzen von Alternative- und Progressive Metal der 90er entgegen, bevor es mit vom Klavier untermalten Zwischenteilen immer wieder Breaks gibt. Aufmüpfende und klassische Gitarrensoli sind voll integriert. Der knapp 9-minütige Instrumentaltrack Sonntag bringt dir eine psychedelische Ruhephase und bereitet dich mit Genuss auf das Outro Thousand Hands vor. Denn hier ist Genuss nämlich wirklich groß geschrieben. Clever werden hier eingängige Gesangsstrukturen mit verschiedensten Themen und Melodien vermischt. Die Grunddynamik gefällt mir hier am besten und der Track an sich glänzt in ganzer Pracht. Ein starkes Statement nochmal zum Schluss von Reflections Of A Floating World.
Stoner- und Progressive-Rock/Metal Fans werden diesen nächsten Erguss der aus Massachusetts kommenden Elder lieben und können sich ab Mitte Juli auf eine ausgiebige Tour freuen. Mit dabei werden dann die Psychedelic/Heavy Blues/Stoner von King Buffulo sein.
On Tour:
- 14.07. Alperstedt, Stoned From The Underground
- 15.07. Pleszew, Red Smoke Festival (PL)
- 16.07. Hannover, Chez Heinz
- 18.07. Gothenburg, The Abyss (SWE)
- 20.07. Tromsö, Bukta Festival (NO)
- 21.07. Oslo, Blå (NO)
- 22.07. Fekkefjord, Fjellparkfestival (NO)
- 24.07. Hamburg, Hafenklang
- 25.07. Wiesbaden, Schlachthof
- 26.07. Berlin, Lido
- 27.07. Nijmegen, Merleyn (NL)
- 28.07. Siegen, Vortex
- 30.07. Paris, Glazart (FR)
- 31.07. München, Backstage
- 01.08. Milan, Magnolia (IT)
- 02.08. St. Petersburg, MOD (RU)
- 04.08. Waldhausen, Lake On Fire (AT)
- 05.08. Beelen, Krach am Bach
- 06.08. Bristol, The Fleece (UK)
- 07.08. Edinburgh, Studio 24 (UK)
- 08.08. Manchester, Soup Kitchen (UK)
- 09.08. London, Underworld (UK)
- 10.08. Coventry, The Phoenix (UK)
- 11.08. Moledo, Sonic Blast Festival (UK)