Sie sind ein wenig wie ein eisgekühltes La Chouffe: belgischer Herkunft und eher abseits des Mainstreams bekannt, dort aber umso höher gepriesen und treu verehrt: dEUS aus Antwerpen. Im Kölner Gloria feiern die offenbar wie guter Wein reifenden Herren das 20jährige Jubiläum ihrer Platte “The Ideal Crash” mit einem umjubelten Auftritt vor ausverkauftem Haus.

In bei diesem Format etablierter Manier spielen die Musiker um Leadsänger Tom Barman die 10 Songs in der vom Album gewohnten Reihenfolge. Höhepunkte wie “Sister Dew” und “Instant Street” kommen daher bereits recht früh zur Aufführung, was der Dramaturgie sehr gut bekommt. Die repetitiven Gitarrenläufe, die mit genau dem richtigen Maß an Pathos gesetzten Geigen- und Synthieelemente sorgen beim Publikum automatisch für enthemmtes Tanzen und genießerisches Schwelgen bei geschlossenen Augen.

Unterstützt wird die Band, wie bei der gesamten Europatour, bei mehreren Stücken von einer lokalen Tanzgruppe, was auf dem Papier seltsam klingt, aber richtig gut funktioniert. Nach der finalen “Dream Sequence #1” verlassen dEUS die Bühne, um professionell und auf den Punkt noch eine Handvoll Zugaben zu spielen und das Konzert mit dem Klassiker “Roses” zu beenden.
Der NDW-Klassiker “Eisbär” von Grauzone, der Ende der Neunziger häufig auf der Setlist stand, wurde von einigen Hardcore-Fans lautstark gefordert, aber nicht gespielt. Das war aber auch der einzige Wunsch, der an diesem Abend offen blieb.
Foto Header: Ingo Reiff

dEUS – Instant Street

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