Dead Finks
Dead Fink Era

Späti Palace / Urge Records
VÖ: 08.05.2020 (digital) / 26.06.2020 (cassette)

Mit einer äußerst sympathischen DIY-Attitüde veröffentlichen die in Berlin ansässigen Dead Finks ihr Debütalbum “Dead Fink Era” auf dem Independent Label Späti Palace, die uns so schon so manchen Leckerbissen schmackhaft gemacht haben. So auch Dead Finks, die zwischen Bedroom-Post-Punk, Noise und Ambient alles in acht Songs untergebracht haben. Und das in einer wohltuenden, dosierten und facettenreichen Art und Weise.

Dead Finks ist ein weiterer unermüdlicher Beweis für musikalische Konnektivität in der Stadt Berlin. Für viele hiesige Künstler ist die Stadt eher der Big Player und platt gesagt zu groß und zu voll. International bleibt Berlin aber ein Magnet für Künstler jedes Genres und bietet die Möglichkeit Seinesgleichen zu finden. Die Australier Erin Violet und Joseph Thomas versuchten nach diversen Anläufen in ihrer Heimat ebenfalls ihr Glück in Berlin. Erst letztes Jahr zog das Duo an die Spree, fand prompt die passenden Mitstreiter und gründete die Band Dead Finks.

Mit dem Synth-Pop-Ambiente des Songs “Angels On Yr Body” leiten die toten Finken ihr Debütalbum ein. Ein hypnotisches Intro, was dich völlig offen lässt, wie der Rest klingen soll. Die noisig einfadende Gitarre und der strikte Punk des folgenden “Bitter Pill” geben da schon mehr Aufschluss. Der Track weiß durch seine raue und unvollkommene Art zu überzeugen. Songs wie “Reveicer” oder “Needles” schlagen in dieselbe Kerbe. Dagegen präsentieren sich die Tracks “Sleepwalking” und “Cheerleader” im Synthie-/New-Wave Popgewand. Durch eine gewisse Grundmonotonie in Stimme und Struktur wirken für mich diese Tracks etwas zugänglicher, ja fast schon zeitlos. Dazu gesellen sich immer wieder Feinheiten, wie schmetternde Percussions, programmierte Drums oder Samples. Das Synthpop-Ambiente wird zusätzlich durch das Interlude “Halo Ltd.” untermauert. “Dead Fink Era” bewegen sich gekonnt zwischen New Order und Wire oder um es mit aktuelleren Sachen zu vergleichen: Fans von John Maus, Drab Majesty oder The Soft Moon dürften sich hier wohlfühlen – wenn sie denn gleichzeitig auch Platten von Parquet Courts oder Protomartyr besitzen. Zu soft für Punk, zu schroff für einen glasklaren Synthpop.

“Dead Fink Era” wurde über das Label Urge Records bereits in Australien und Amerika veröffentlicht. Späti Palace darf nun den Release hierzulande übernehmen. Am 8.Mai erschien das Werk digital. Jetzt im Juni kommt die limitierte Kassette. Die Cover-Zeichnung kommt von Patrick Doherty.

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