Im Rahmen des Burning Eagle Festes stattete abermals der Kanadier Dan Mangan Berlin einen Besuch ab. Geladenen hatte Burning Eagle Booking um den eigenen 5 jährigen Geburtstag zu feiern. Mittlerweile ist Mangan eines der großen Aushängeschilder der Bookingagentur und so war es kaum anders zu erwarten, dass Mangan an diesem Abend als letzter Act auf der Bühne stehen würde. Die Geburtstagsparty begann schon um 19 Uhr mit dem jungen Amerikaner Nigel Wright. Es folgten Auftritte von Emmanuel and the fear, Denis Jones und Erland and the Carnival, wobei hier nur Denis Jones zu überzeugen wusste. Der smarte Engländer füllte im Gegensatz zu den anderen Künstlern den Heimathafen mit Persönlichkeit, Liebe und gutem Sound. Womit alle anderen zu kämpfen hatten, machte sich Loopspezialist Jones zu nutzen. Dem Beat stand das Echo. Zum Höhepunkt des Festes war der Heimathafen vielleicht zu Hälfte gefüllt. Schade im dreifachen Sinne: Zum einen für die Bands, zum anderen für den Veranstalter und sicherlich auch schade in Bezug auf den sehr hallenden Sound, der bei einem gefüllten Heimathafen sicherlich anders klingt. Reine Akustikkonzerte stehen dem schmucken Saal im Herzen Neuköllns einfach besser. Nigel Wright lieferte zwar so ein Konzert ab, aber bei gefühlten 25 Leuten vor der Bühne war Hopfen und Malz verloren. Teilweise konnte man den Akustikeffekt dann beim Konzert von Dan Mangan spüren. About as helbful as you can be without being any help at all und vor allem Basket waren seltene Lichtblicke. Auch Mangan hatte mit dem Sound zu kämpfen. Der gefühlte stundenlange Soundcheck und der damit sich verzögernde Beginn des Auftritts bis nach Null Uhr vertrieb den ein oder anderen Zuhörer. So war der Heimathafen nur noch zu einem Drittel gefüllt als Mangan seine ca. 12 Songs spielte. Robots wurde trotzdem kraftvoll mitgesungen, Post-War Blues machte wieder ganz schön viel krach und Rows of houses ist immer noch der beste Track unter den Lauten. Es entsteht bei Mangan Konzerten immer mehr der Eindruck, das Dan selber weiter und weiter wegrücken will von seinem anfänglichen Singer-/Songwriter Stil. Immer mehr betont er seine Noiseseite. Dabei wirkte das Laute oftmals überspielt und passte nicht mehr zu dem, was ich als Gegensatz jetzt einfach Leise nenne. Die Formen der Bauklötze, die zusammen gepuzzelt ein großen Ganzes ergeben, haben Macken bekommen und passen nicht mehr so recht. Luxusprobleme, wenn man auf so einem Niveau torkelt, dass Nuancen entscheiden. Viele Nuancen machen den Kuchen eben auch fett. Ich hoffe Mangan kommt in seiner Entwicklung weiter nach vorne und weiß beim nächsten Mal, vielleicht mit neuen Songs, wieder mehr zu überzeugen. Bereits im November und Dezember ist der immer noch liebgewonnene Dan wieder auf deutschen Bühnen unterwegs. Für Burning Eagle Booking wünsche ich mir beim nächsten Geburtstagsfest zumindest ein besseres Händchen was die Saalauswahl angeht, dann klappt der Rest auch besser. Nachträglich Alles Gute!