City Light Thief
Nothing Is Simple

Midsummer Records
VĂ–: 03.05.2018

Bäm! City Light Thief veröffentlichen mit Nothing Is Simple ohne groĂźes Promotion-Geplänkel Album Nummer drei. Nach ihrem DebĂĽt Laviin aus 2010 und dem darauffolgenden Vacilando (2013) wird auch das neue Werk via Midsummer Records ausgekoppelt. Mit den Tracks Death Trip und Trickster (Single-Veröffentlichung September 2017) und dem vor zirka anderthalb Wochen releasten Video zum Track Somersault, kĂĽndigte sich das Album zwar an, dass es dann jedoch so kurzfristig erscheint, ist eine kleine Ăśberraschung. So erreichte mich am letzten Freitag folgende Mail: “Hey Simon, darf ich dich kurz “ĂĽberraschen”? Folgendes: das Album ist – original – vor 90 Minuten fertig geworden […] Wir hatten keine Lust auf lange Vorläufe und Promo-Geplänkel. Wir hatten Bock, das jetzt inmitten der ganzen Euphorie rauszuhauen.” Die Euphorie schwappte im Nu ĂĽber und wären die letzten 6 Tage nicht mit Terminen voll gewesen, so wären locker noch zehn Durchläufe hinzugekommen.

11 Songs umfasst Nothing Is Simple und besitzt auf der einen Seite einen typischen City Light Thief Wiedererkennungswert, auf der anderen Seite scheuen sich die ursprĂĽnglich aus dem zwischen Köln und Neuss beschaulichen Grevenbroich kommenden Bandmitglieder nicht, auch weiterhin neue Wege einzuschlagen. Neue Sounds auszuprobieren und facettenreich sowie unvorhergesehen zu bleiben. So findest du im wirklich wundervollen Body Horror leicht poppige Strukturen wieder oder reitest mit Say Yes To Everything auf einer schnulzigen Emowelle. Auf dieser Welle erstrahlt Communion als bisher langsamster City Light Thief Track – eine beeindruckende Ballade im Synthpop / Post-Rock Gewand. Die sich vielleicht abzeichnende Entwicklung im Songrwiting nach ihrer 2015er veröffentlichten EP Shame ist auf Nothing Is Simple deutlich nachzuvollziehen. Auch die bereits vorher veröffentlichten Songs Death Trip und Trickster besaĂźen diesen Younger You-Charakter (City Light Thief bezeichneten Younger You aus ihrer Shame EP damals als Stadion Rock). Der Trickster Refrain fĂĽllt immer noch gefĂĽhlt ganze Arenen. Das klingt einfach groĂź und ist es in meiner Wahrnehmung auch. Das hat Stil, erwärmt dich, lässt dich mitgehen und verfällt Null in irgendeinen Rockkitsch. Denn, Grundstruktur ist nach wie vor ein vom Post-Hardcore, Screamo, Math und Punk beeinflusster Rock. No One, Nowhere  beweist das nur zu gut. Was bleibt auch zu erwarten, wenn hier und da teilweise drei Gitarren ĂĽbereinander liegen. Infinity Loop dagegen ist ein Paradebeispiel, wie es sich anhört, wenn eben all diese EinflĂĽsse kombiniert werden. Nicht kategorisierbar, wie die Band gerne beschrieben wird. ScreamoattitĂĽden treffen hier auf ein softes SynthiegerĂĽst. Ebenfalls zum City Light Thief‘schen Merkmal ist der mehrstimmige Gesang geworden, der sich auch auf Nothing Is Simple an mehreren Stellen äuĂźert und so immer präsent bleibt. Das lässt dich mitsingen und fängt dich gleichzeitig auf.

Inhaltlich war es City Light Thief stets ein Anliegen, keine Phrasen und platte Zeilen zu schreiben. So beschäftigt sich der neue Release textlich mit der Komplexität unserer Welt und dem bei Problemen gerne angenommenen, stets bequemen, leichten Lösungsvorschlag. Gemäß eigener Erfahrungen und zu nehmender Hürden in den vergangenen fünf Jahren zwischen Vacilando und Nothing Is Simple, sind City Light Thief gereift und vom eigenen, komplexen, teilweise neuen Familienleben geprägt worden und setzen die gemachten Erkenntnisse textlich um. Die Fehlersuche beginnt bei einem selbst, so die sechs Rheinländer.

Ins Herz geschlossen habe ich City Light Thief bereits zu ihrem Laviin Release 2010. Der eingeschlagene Weg der Band, vielleicht auch oftmals spontan gesteuert und den Gegebenheiten des Alltags geschuldet bzw. angepasst, ist jedoch bemerkenswert: Die Entwicklung des Songschreibens, die inhaltlichen Statements, das Herzblut bei ihren Liveauftritten und die wirklich unfassbare Live-Qualität ist mit einem kontinuierlich positiven Upgrade verbunden. Nothing Is Simple erscheint vorerst nur digital, sechs Tage nach Fertigstellung. Im Spätsommer soll der Vinylrelease dann folgen. Das Album ist bei Midsummer Records teilweise in limitierter coulorisierter Auflage vorbestellbar. Das abgebildete Cover entspricht nicht dem tatsächlichen Artwork des Albums.

sb

On Tour:

04.05.2018 Köln, Artheater (Release Show)

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