CHLOE FOY
Where Shall We Begin

Chloe Foy Music
VÖ: 11.06.2021

Was für Glücksmomente Musik doch nach wie vor bescheren kann. Auch wenn du meinst, alles bereits gehört zu haben. Und dann kommt doch wieder dieser eine Moment, der dich in eine andere Welt befördert. Dann ist es egal, ob Stil, Genre, Struktur, Stimme, Instrumentalisierung oder was auch immer schon einmal da waren. Schon seit geraumer Zeit dominiert in meinen Playlisten eine rauer Ton. Harte Riffs, Geschrei – wütende Lieder üben Kritik an System, Gesellschaft und Mensch. Doch dann kam plätzlich, wie aus dem Nichts, eine einzelne Stimme und ließ alles einstürzen. CHLOE FOY.

Mit “Where Shall We Begin” und den ersten Textzeilen war ich verzaubert, so kitschig sich das auch anhören mag. Mir kullerten sofort die Tränen und ich befand mich auf einmal in einer der wundervollsten Therapiestunden, die du dir nur vorstellen kannst. Musik kann so heilbringend und befreiend sein. Und in diesem Fall war es CHLOE FOY mit ihren Liedern ihres Debütalbums.

Fortunately, dear
I’ll comfort all your fears
For here is a fortune the look in your eye
Says hold me now darling, forever time goes by

Death to those who wait
Likely it’s too late
The picture they painted is far from eyes
The painter in question is the hero I despise                    

aus “Where Shall We Begin”

Die Entschleunigung, die Ruhe und die Kraft, welche CHLOE FOY in jeden einzelnen Song steckt, ist beeindruckend. Dazu gehen die Melodien jedesmal unter die Haut – es ist mir ein Rätsel, wo diese Tonfolgen auf einmal herkommen. Das erinnert an Julia Jacklin, Mazzy Star und Jenny Lewis. Country, (Dark-)Folk und Pop auf einer wie Softeis dahinschmelzenden Stimme. “Work Of Art” ist genauso wundervoll, wie das herzzerreißende “Evangeline”. So empfindlich und doch so stark. Der Track “Shining Star” bricht rhythmisch ein wenig auf, zieht dich auf eine immens dunkle Seite und zeigt die detailliert gestaltete Abwechslung des Albums. Die Engländerin aus Gloucestershire im Südwesten Englands verfolgt in der Gesamtheit sicherlich eine klare, einheitliche Linie. Doch es sind die kleine Bausteine wie Streicher, Percussionelemente, Harmonium, Slide Gitarre oder schlicht ein an richtiger Stelle platzierter Backgroundgesang, die das Album zum Wirken bringen. Es entsteht eine Mischung aus traditionellen und modernen Klängen. Mit “And It Goes” gegen Ende des Albums bin ich nochmal mit meinen Gefühlen am kämpfen. CHLOE FOY packt mich direkt an meinem Herz.

CHLOE FOYs Debütalbum “Where Shall We Begin” ist bereits 2021 erschienen. Über die Bandcampseite der Musikerin sind (‘naturel’ coloured) Vinyl und CD noch bestellbar. Da das Debüt schon etwas zurückliegt, bin ich mehr als gespannt, ob nicht vielleicht sogar zeitnah neue Songs herauskommen. Momentan kann man CHLOE FOY mit ihrem musikalischen Partner Harry Fausing Smith bei der Livesession zum William The Conqueror Song “The Puppet And The Puppeteer” bewundern.

Fotos: Coverartwork chloefoy.com

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Chloe Foy  – Where Shall We Begin

VÖ: 11.06.2021 (Self Release)

Tracklist:

1. Where Shall We Begin
2. Deserve
3. Work Of Art
4. Evangeline
5. Asylum
6. Bones
7. Shining Star
8. Left-Centred Weight
9. And It Goes
10. Square Face