Big Bite
Big Bite
Pop Wig Records
VÖ: 18.05.2018
Wow. Das könnte gleichermaßen Hardcore, Post-Punk, Grunge, Punk und Noise Fans beeindrucken: Big Bite aus Seattle machten schon mit ihrem Demotape 2014 regional mehr als nur auf sich aufmerksam. Nach einigen Tourtapes und Singles gibt es nun seit Mitte Mai das Debütalbum. Das wurde schlicht auch Big Bite gennant, umfasst acht knackige Songs und ist somit nach satten 23 Minuten bereit, nochmal durchzulaufen. Und das sollte es, denn die Songs sind innovativ, introvertiert und frisch und wecken zumindest bei mir ein Feeling, welches immer seltener wird, wenn man neue Bands hört. Das war zuletzt bei Bands wie Parquet Courts so oder bei Angel Du$t. Und die musikalischen Richtungen dieser beiden Bands fließen genauso elegant in den Sound von Big Bite ein, wie Teile von den Ramones, Weezer, Pavement oder Dinonsaur Jr. Bei allen Gitarrenriffs, die auf den Punkt und wundervoll verzwirbelt noisey daherkommen, kann Big Bite nämlich auch die softe Indiemelancholie rüberbringen. Da sind Sound und Melodiekompositionen, die mich an eine klassische 120 Minutes-Band denken lassen. Der Opener Pure Of Heart ist instrumental, Fire Rising und Relentless Healing wirken wie Zwillinge und halten die Dynamik und Mixtour aus verschrobenen Punk mit Noise-Attitüden stets aufrecht. War übermittelt eine Fucked Up-Trägheit und Faith, erstes Video aus dem Albumrelease, ist eine wuchtige auserkorene Hitsingle. Old Mood schließt sich dem an und dürfte vor allem Post-Punk und Grunge Fans liegen. Dagegen ist Snake Eyes noch einen Ticken düsterer und mit Paralyized hat man einen lethargisch, psychedelisch wirkenden Closer aufgelegt. Alles in allem sind das großartige Songs für deine Musiksammlung und hätten wir nicht 2018, wäre das eine richtige Pionierscheibe. Jedenfalls hinterlässt sie bei mir eben jenen Eindruck. Groß!