Das Soloprojekt des NeĂ nder Gitarristen Jan Korbach, ATEM,  veröffentlicht seinen ersten Song “The Pilgrim” und kĂĽndigt gleichzeitig das am 4. November erscheinende DebĂĽtalbum “Concrete Americana” an. Dabei schlägt ATEM einen ähnlichen Kurs wie Korbachs Doom- und Black-Metal-Kombo NeĂ nder ein: die Musik bleibt instrumental und es existiert eine nicht von der Hand zu weisende dĂĽstere und teilweise mystische Atmosphäre. Beim Genre packt ATEM jedoch die harten Riffs bei Seite und glänzt mit einer virtuosen, Country behafteten Akustikgitarre.
Ich bin ehrlich: musikalisch ist ATEM nicht meins. Obwohl mich nach mehrmaligen Hören doch irgendwo die Steppe, der Sonnenuntergang und ein gewisser Westernflair anziehen. “The Pilgrim” ist mir aber hinten raus mit einem zu präsenten Folk- und Medieval Rock behaftet, als ein tatsächlicher Country, der seine EinflĂĽsse irgendwo zwischen Nashville und Outlaw bezieht – aber was weiĂź ich schon. Im New- oder Alternative-Country könnte das Ding auch zehn Grammys mit nach Hause nehmen. Ich kenne Jan Korbach jetzt seit ĂĽber 10 Jahren und wir saĂźen zusammen oft an der gleichen Theke (und werden dies hoffentlich auch in Zukunft mal wieder machen). Von daher habe ich auch Bock darauf, das hier in gewisser Art und Weise als Teil von ICANGUARANTEE zu supporten. Ich will nicht sagen, dass ich beeindruckt bin, aber eine groĂźe Portion Respekt verspĂĽre ich beim Sehen und Hören von ATEM schon: so ein Projekt auf die Beine zu stellen und sich einem Kosmos hinzugeben, der mir persönlich ja eigentlich völlig fremd ist, finde ich couragiert – wie gesagt: meine Sichtweise. Das Korbach seinen Hang zum Country so ausleben kann und das vor allem einfach macht, gönne ich ihm von Herzen. Ich bin gerade deswegen schon gespannt, wie die restlichen sieben Songs auf “Concrete Americana” (erscheint bei Through Love Records) sich anhören – ohne ScheiĂź. Auf ein Bier, Jan. Oder drei.
Fotos: Christoph Voy