Aeternus
ÅND
This Charming Man Records
VÖ: 04.11.2016
Jede Halloweenparty ist ne Lachnummer gegen das, was ÅND da auf ihrem Debütalbum Aeternus abliefern. Düsterer Post-Black-Metal mit Doom und leichten Post-Punk Einflüssen, klassische Doppel-Bassdrum, metallene Riffs und kreischend gröhlender Gruselstimme. Dazwischen enstehen immer wieder Gitarrenmelodien, die weniger an Black Metal , sondern eben mehr an Post-Punk und Alternative denken lassen. Die ruhigen Phasen in Verstossene zum Beispiel oder das hin zum Alternative Rock schluchzende Intro von Schatten. ÅND lassen sich was einfallen, sind innovativ und lassen sich nicht von irgendeinem Faden leiten. Tempiwechsel mit nachdenklichen Passagen wie in Illusion oder harten Breaks wie in Heimkehr werden von Durchlauf zu Durchlauf präsenter. Der Metal jedoch überwiegt. Wenn die deutschen Titel nicht wären, würde wohl erst beim zweiten oder dritten Durchlauf bemerkt werden, dass ÅND in ihrer Muttersprache singen. Der Vierer mit Wohnsitz in Berlin wurde von Benjamin Linz und Sebastian Fischbeck gegründet. Auf der Suche nach Unterstützung wurde man in meiner Stammkneipe in Berlin mit Sebastian Grimberg und Jan Korbach schnell fündig: Am Tresen saß der Eine und Ausschenken tat der Andere. Ich saß immer irgendwo dabei. Dass die lieben Jungs von der Theke jedoch nach all den schönen Nächten immer noch ein Organ brauchten um all die Negativität, das unvorstellbare Grauen und ihre dunkelsten Seiten rauslassen mussten, war mir nicht bewusst. So sitz ich hier und schreibe, während ÅND am 04.11. ein unglaublich starkes Debüt auskoppeln.
In Sachen Black Metal ist Deafheaven, Oathbreaker oder The Body (mehr wohl Sludge) so das einzig Heranziehbare, was ich wirklich gerne höre. Nahe liegend, dass da der Track Verstossene besonders ins Herz geschlossen wurde. Epische Flächen, auch wenn nur kurz setzen sich da fest. Das klingt richtig groß. Auch der anschließende Track Niedertracht bündelt seine schwarze Energie. Von Mal zu Mal wird diese Bündelung bedeutender. 6 Tracks sind es geworden, inklusive dem knapp 4 Minuten Skit Dämmerung, welches in eine Art Avantgarde Black Metal abdriftet und durchaus einen künstlerischen Aspekt mitliefert. Abermals: Verstossene, Niedertracht, Illusion und Schatten laufen mittlerweile rauf und runter und schmieren grade im trüben Herbst Butter auf die Metalseele, die ja bei mir gar nicht so ausgeprägt ist. ÅND liefern ab! Bitte sehr laut aufdrehen und kommende live Termine nicht verpassen. Updates liefert euch dahingehend sicherlich die FB-Page.
On Tour:
- 11.11.2016 Münster, Gleis 22 (This Charming Man Fest)
- 16.12.2016 Berlin, Tommy Weisbecker Haus (Morgenstern Fest)