Eigentlich könnte ich hier locker den Konzertbericht des A Place To Bury Strangers Gigs aus dem FZW in Dortmund hineinkopieren. Dass das Ganze Ende April so gut war, war letztendlich auch der Grund, warum die Anreise zum Gebäude 9 unternommen wurde. Irgendwie habe ich mir unterbewusst vorgenommen, wenn Oliver Ackermann, Dion Lunadon und Lia Simone Braswell auch nur ansatzweise in der Nähe meiner Bude auftreten, gehe ich da hin. Und so wurde mir zum zweiten Mal in diesem Jahr ein Gehörschaden diagnostiziert. Natürlich nur übertrieben gesprochen. Tatsächlich gehören A Place To Bury Strangers wohl zu den lautesten Bands dieses Planten. Der fiepende, noisedurchtränkte Sound dreht dir deine Milz und dein Zwergfell nonchalant auf links. Wahnsinn. Das Set wurde etwas verändert im Vergleich zur EU-Tour im Frühjahr. So kamen Tracks wie “In Your Heart”, “Mind Control” oder “To Fix The Gash In Your Head” zum Set hinzu – “We’ve Come So Far”, “You Are The One” oder “Deeper” fielen dagegen weg. Weggelassen wurde dagegen das im Publikum dargebotene Elektro Set zum Glück nicht. Die Besucher im Gebäude 9 waren hier etwas lockerer gegenüber den Frauen und Männern im Dortmunder FZW. Die im Durchschnittsalter eher auf Ende 30 geschätzten Besucher des Gebäude 9 ließen sich zu Hüft- und Tanzbewegungen hinreißen. Das Rack voller Effektgeräte, im Publikum platziert und mit eigener Lasershow ausgestattet, diente allen drei A Place To Bury Strangers Mitgliedern als Soundmachine, um harte Bässe, verzerrte Geräusche und getunte Stimmen zu erschaffen. Abermals Grandios. Doch das war schon gegen Ende des Sets. Die Bühne wurde dann nur noch für die bis zur Unkenntlichkeit ins Noise abdriftenden Songs “To Fix The Gash In Your Head” und “Ocean” betreten. Im Vorfeld beglückten dich Highlights wie “There’s Only One Of Us”, “Straight”, “Deadbeat” und “Never Coming Back”. Diese Mischung aus lautem Noise, aus Kunst, aus der unbändigen Wucht der Musik gepaart mit einem kunstvollen Zerstörungswahn auf der Bühne, einhüllenden Nebelschwaden und einem im Dauereinsatz befindlichen Stroboskop, hat es mir so angetan, dass ich auch beim nächsten Artnoise Auftritt von A Place To Bury Strangers dabei sein werde. Kerl, was hat das Bock gemacht!

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